Autofreie Stadt: Technikhttp://www.autofreie-stadt.de/tag/technik/Neue Artikel aus der Rubrik Technikde-deThu, 17 Jan 2013 10:22:54 -0000Mobilität ohne Motor http://www.autofreie-stadt.de/2009/04/mobilitaet-ohne-motor/ <p>Es muss nicht immer motorgetrieben sein: kreative Lösungen für menschengetriebene Mobilität kommen - trotz einer komplett autozentrierten Kultur - immer wieder aus den USA. So zum Beispiel die pfiffige Idee des <a href="/2008/10/xtracycle-macht-das-stadtleben-einfacher/">Xtracycle-Teams</a>, aus einem normalen Fahrrad ein Transportfahrrad zu machen.</p><p><img class="left" alt="Human Car" src="/media/autofrei/humancar.jpg" />Ein anderes Konzept verfolgt der <a href="http://www.humancar.com/">Human Car</a>: ein leichtes Viersitzer-Cabrio, zwei Personen vorne, zwei hinten mit Blick nach hinten. Angetrieben wird es durch eine Ruderbewegung der Passagiere, das Steuern übernehmen die vorderen Insassen mit ihren Sitzflächen. Klingt ungewohnt und unpraktisch, Testfahrer sind aber voll des Lobes. Mit voller Besetzung und tatkräftiger Mitarbeit soll das Gefährt ohne große Mühe auf 50 km/h Geschwindigkeit kommen.</p><p>Reservieren lässt sich ein Exemplar schon jetzt für günstige $99, kosten soll es am Ende unter $1.000. Für ein paar Tausend Dollar mehr ist ein Elektromotor für längere Strecken und Steigungen vorgesehen. Noch existiert nur ein Prototyp, laut der Erfinder liegen aber schon 150 Reservierungen vor und der Produktionsstart steht unmittelbar bevor.</p><p><a href="http://www.youtube.com/watch?v=N9B7d6KK21A">HumanCar auf Youtube</a></p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/04/mobilitaet-ohne-motor/Vom Filesharing zur Stadtplanung http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/vom-filesharing-zur-stadtplanung/ <p>Mark Gorton hat mit der Erfindung von <a href="http://www.limewire.com/">Lime Wire</a>, einer Software zum Verteilen von Computerdateien, ein kleines Vermögen angehäuft. Nun will er sich laut der Zeitschrift "<a href="http://blog.wired.com/business/2009/01/mark-gorton-ceo.html">Wired</a>" auf die Stadtplanung konzentrieren. Der Clou: er will ein <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source">Open-Source-Modell</a> einführen, um möglichst viele Menschen in die Planung einzubinden.</p><p>In den USA und auch in Deutschland wird momentan fast die gesamte lokale Planung von - oft selbsternannten - Experten und Beamten geleistet. Auf den Bürgerversammlungen werden die Entscheidungen dann nur noch vorgestellt und Einwendungen von den Anwohnern, die mit den Entscheidungen letztendlich leben müssen, notiert und dann vergessen.</p><p>Um diese Situation zu ändern, braucht es Veränderung auf mehreren Ebenen, nicht zuletzt in den politischen Entscheidungsstrukturen. Gorton will aber zumindest die notwendigen Werkzeuge in die Hände aller Bürger legen, auch um ihnen Argumente geben zu können. So hat er ein Verkehrssimulationsprogramm veröffentlicht, mit denen der öffentliche Nahverkehr verbessert werden soll.</p><p>Es gibt aber auch Ideen, die einzelne Unternehmer oder Softwareentwickler schnell und effektiv umsetzen können. So hat ein 21-jähriger Berliner Programmierer <a href="http://metaquark.de/fahrinfo/">eine Anwendung für das iPhone</a> geschrieben, mit der Fahrplan-Informationen ortsbezogen und sehr komfortabel abgerufen werden können. Nach <a href="http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/verkehrsverbund-buhlt-um-iphone-nutzer/">anfänglichem Widerstand</a> der örtlichen Verkehrsbetriebe konnte das Programm schließlich wieder genutzt werden.</p><p>Ein anderes Berliner Angebot ist <a href="http://www.bbbike.de">BBBike</a>, ein Routenplaner für Fahrradfahrer. Laut Mark Gorton gibt es viele Dinge, die man besser vernetzen könnte: Busse mit Taxen, Routenplaner für Fahrradfahrer kombiniert mit dem Fahrplan für den öffentlichen Nahverkehr und spontanes Carsharing über das Handy.</p><p>Open-Source-Projekte wie <a href="http://www.openstreetmap.de/">OpenStreetMap</a> machen auch die nötigen Geodaten öffentlich, so dass diese frei nutzbar werden. In den nächsten Monaten und Jahren wird sich zeigen, was sich aus diesen Einzelteilen zusammenbauen lässt.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/vom-filesharing-zur-stadtplanung/Xtracycle macht das Stadtleben einfacher http://www.autofreie-stadt.de/2008/10/xtracycle-macht-das-stadtleben-einfacher/ <p><img class="right" src="/media/autofrei/xtracycle_installation_jpg_versions/small_xtracycle_installation.jpg" />Was ohne Auto oft anstrengend ist, sind tägliche Dinge wie das Einkaufen für die ganze Familie. Es ist schon sehr komfortabel, einfach alles in den Kofferraum werfen zu können und nicht mehr darüber nachdenken zu müssen, bis man nach Hause kommt. Mit dem Fahrrad ist es oft eine Tortur, Kisten und Tüten auf dem Gepäckträger oder - noch schlimmer - am Lenker hängend zu transportieren.</p><p>Eine <a href="http://www.xtracycle.com/">kleine Firma in Kalifornien</a> hat schon vor Jahren eine gewiefte Lösung erfunden: eine Verlängerung, die an jedes Fahrrad 50cm Stauraum anhängt, ohne das Fahrrad dauerhaft verändern oder gar schweißen zu müssen. Damit ist Platz für zwei große Taschen, die fest montiert am Rad hängen. Das Schöne daran ist, dass man es - wie einen Kofferraum - immer dabei hat. Man muss also nicht daran denken, einen Anhänger an das Fahrrad zu hängen, sondern kann einfach auf dem Rückweg von der Arbeit den Großeinkauf erledigen.</p><p>Im Gegensatz zu einem Anhänger vergrößert sich auch nicht der Rollwiderstand, da weiterhin nur zwei Räder auf der Straße sind. Endlich ist es auch kein Problem mehr, den Freund oder die Freundin über längere Strecken auf dem Gepäckträger mitzunehmen. Es ist komfortabel und mit den separat erhältlichen Fußstützen auch richtig bequem.</p><p>Die Idee ist toll und ich freu mich schon auf mein <a href="http://www.used-hq.de/used-website/german/produkte/xtracycle/xtracycle-overview-de.html">Weihnachtsgeschenk</a> an mich... </p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/10/xtracycle-macht-das-stadtleben-einfacher/Die Zukunft der Stadt http://www.autofreie-stadt.de/2008/09/die-zukunft-der-stadt/ <p>Interessant ist, dass die meisten Menschen wenn sie über die Stadt der Zukunft nachdenken, die Autos aus ihr verbannen. Sogar <a href="http://dilbertblog.typepad.com/the_dilbert_blog/">Scott Adams</a>, der Zeichner des Dilbert-Cartoons, hat einen Plan für die <a href="http://dilbertblog.typepad.com/the_dilbert_blog/2008/02/ultimate-one-st.html">ultimative Stadt</a>. Und - Überraschung - sie hat keine Autos: </p><blockquote><p>The biggest problem with any city is all the traffic. And much of that traffic can be avoided if the city is designed right. I imagine homes above ground, connected by a network of underground bike and robot paths. [...] When you needed to travel beyond your block, but within the city, taxis and public transit would do most of that job. </p></blockquote><p>Grob übersetzt: </p><blockquote><p>Das größte Problem jeder Stadt ist der ganze Verkehr. Und viel von diesem Verkehr kann vermieden werden, wenn die Stadt richtig geplant ist. Ich stelle mir überirdische Häuse vor, die durch ein unterirdisches Netzwerk von Fahrradspuren und Roboterwegen verbunden sind. [...] Wenn man ausserhalb des eigenen Stadtviertels, aber noch innerhalb der Stadt reisen muss, stünden Taxis und öffentlicher Nahverkehr bereit. </p></blockquote><p>Interessant ist außerdem, dass Adams auch auf die Idee des <a href="/2008/03/ab-in-den-tunnel/">CargoCaps</a> gekommen ist. Es scheint eine logische Lösung für die momentanen Verkehrsprobleme zu sein. Hoffen wir, dass es bald im Mainstream ankommt. </p><hr /><p>In diesem Zusammenhang ist auch ein <a href="http://blog.modernmechanix.com/2008/03/24/what-will-life-be-like-in-the-year-2008/">Artikel von 1968</a> interessant, der das Leben im Jahr 2008 beschreibt: </p><blockquote><p>Ninety minutes after leaving your home, you slide beneath the dome of your destination city. Your car decelerates and heads for an outer-core office building where you’ll meet your colleagues. After you get out, the vehicle parks itself in a convenient municipal garage to await your return. <em>Private cars are banned inside most city cores.</em> Moving sidewalks and electrams carry the public from one location to another. </p></blockquote><p>Grob übersetzt (die Hervorhebung ist von mir): </p><blockquote><p>Neunzig Minuten nachdem Sie Ihr Haus verlassen haben, erreichen Sie Ihre Zielstadt. Ihr Auto wird langsamer und fährt zu einem außerhalb des Zentrums gelegenen Bürogebäude wo Ihre Kollegen auf Sie warten. Nachdem Sie aussteigen, parkt sich das Fahrzeug in einem günstig gelegenen kommunalen Parkplatz um auf Ihre Rückkehr zu warten. <em>Privatautos sind aus den meisten Stadtzentren verbannt.</em> Fließbänder auf den Gehwegen und elektrische Straßenbahnen bringen die Menschen von einem Ort zum anderen. </p></blockquote><p>Mal sehen, wann wir in der Zukunft ankommen... </p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/09/die-zukunft-der-stadt/Ab in den Tunnel http://www.autofreie-stadt.de/2008/09/ab-in-den-tunnel/ <p><img class="right" src="/media/autofrei/cargocap_rohr_340_jpg_versions/small_CargoCap_Rohr_340.jpg" />Eine sehr gute Idee, für die die Zeit eigentlich reif sein müsste: <a href="http://www.cargocap.de/">CargoCap</a>, ein System mit dem Waren unterirdisch in 1,60m großen Röhren durch ferngesteuerte Elektrofahrzeuge automatisch verteilt werden. Jedes einzelne Fahrzeug fasst dabei zwei Europaletten, fährt aber soweit es geht im Konvoi mit anderen Fahrzeugen. Damit ist der Energieaufwand für jede einzelne Palette sehr gering. </p><p>Der Name erinnert leider stark an den <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG">Cargolifter</a>, ein ähnlich aufwändiges und letztendlich gescheitertes Projekt. Man kann nur hoffen, dass es dem CargoCap nicht genau so ergeht. </p><p>Das Potential ist gewaltig: täglich donnern Tausende von LKW durch unsere Städte, die damit ersetzt werden könnten. Die <a href="http://www.cargocap.de/content/die-kapazitaetsgrenze-der-strasse">CargoCap-Seite</a> sagt dazu: </p><blockquote><p>Wasser, Gas, Strom und Fernwärme kommen unterirdisch durch Leitungen in die Stadt, warum also nicht auch Güter? Durch ein unterirdisches Fahrrohrleitungsnetz rollen Kühlschränke, Getränkekisten, Autoteile und viele Waren unseres täglichen Bedarfs mit durchschnittlich 36 km/h zum Ziel - in die Fabrik oder in das Kaufhaus in der City. Die Straßen bleiben freier, die staugeplagten Menschen können aufatmen. </p></blockquote><p><img class="left" src="/media/autofrei/CargoCap_Kreuzung_transparent_460.png" />... und endlich ordentlich Gas geben, will man ergänzen. Klar will die Firma niemanden vergrätzen, aber letztlich macht ein solches System nur Sinn, wenn die Innenstädte für Autos - und vor allem für LKWs - gesperrt werden. Momentan ist der LKW nun mal die günstige und einfache Art für den Warentransport. Das wird sich erst ändern, wenn die sozialen Kosten des Autoverkehrs allgemein anerkannt sind. </p><p>Die passende Analogie ist aber nicht die Zulieferung von Wasser, Gas und Strom. Vielmehr bekommt man ein anderes Bild vor Augen: vor gar nicht so langer Zeit wurden sämtliche Abwässer und Fäkalien einfach auf die Straße geschüttet. Das kam niemanden merkwürdig vor, schließlich machten es ja alle so. Irgendwann konnte aber nicht mehr geleugnet werden, dass das nicht gesund und schon gar nicht ästhetisch ist. Daraufhin wurden Abwasserleitungen gelegt und die Abwässer hygienisch und unsichtbar abgeleitet. Eine kollektive Investition, die allen Einwohnern zugute kommt. </p><p>Ähnlich könnte es in paar Jahrzehnten sein: niemand würde mehr glauben, dass jeden Tag tausende stinkender LKW durch die Städte gebraust sind und gerne mal beim Rechtsabbiegen einen Fahrradfahrer überrollt haben. </p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/09/ab-in-den-tunnel/