Warum autofrei?
Wer von "autofrei" spricht, kann - noch - einen Aufschrei der Allgemeinheit erwarten. Deswegen gleich eine Einschränkung: es geht hier nicht darum, Autos komplett abzuschaffen. Auf dem Land würde das die meisten Menschen zur Einsamkeit verdammen, denn es gibt dort - noch - keine Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Hier soll es aber um die Gebiete mit der höchsten Dichte gehen: unsere Städte.
Hier haben wir erreicht, dass bis zu Millionen von Menschen auf engstem Raum leben können. Im letzten Jahrhundert haben wir leider vergessen, dass Städte in erster Linie Lebensraum für Menschen sein sollen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden daher ganze Häuserblocks niedergerissen, um Platz für Stadtautobahnen und Parkplätze zu machen. Jetzt erst wird vielen deutlich wie groß dieser Fehler war. Jetzt wo es nur noch wenig Großindustrie gibt, ist eine dezentral organisierte Stadt möglich, in der Leben und Arbeiten nebeneinander geschieht, ohne sich ständig zu stören.
In Berlin besitzen bereits 49% der Haushalte kein Auto, in Hamburg sind es 40%. Diese Menschen sind dennoch ständig den Gefahren und Nebenwirkungen des Autoverkehrs ausgesetzt: jeden Tag sterben in Deutschland 13 Menschen auf den Straßen, über 1.000 werden verletzt! Viele sind traumatisiert, leiden an Spätfolgen oder sind gar querschnittsgelähmt. Ein durch Kraftfahrzeuge verursachter, schwerer Unfall zieht meistens den Verlust des Arbeitsplatzes und viele andere soziale Probleme nach sich.
Es reicht.
Immer mehr Menschen merken, dass es so nicht weitergehen kann. Es wird Zeit, dass die Menschen den Maschinen die Städte entreißen. Dieses Blog will die Entwicklung zu autofreien Städten begleiten.